Geophagus sp. „Rio Branco“


Weibchen von Geophagus sp. “Rio Branco”

Männchen von Geophagus sp. “Rio Branco”


Name:

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Synonym:

Geophagus sp. „Guyana", Geophagus sp. „Guyana 1"


Vorkommen:

Rio Branco und seinen Zuflüssen, im Bundesstaat Acre im nordwestlichen Brasilien


Ersteinfuhr:

etwa Mitte der 90-er Jahre


Beschreibung:

Diese Art ist nur schwer von ähnlichen Arten zu unterscheiden. Sie gehört zur Geophagus surinamensis-Gruppe und hat große Ähnlichkeit mit Geophagus winemilleri, welche bei gleicher Größe etwas schlanker und spitzköpfiger erscheinen. Typisches Merkmal sind aber der kleine Kiemendeckelfleck und der große Seitenfleck. Sie haben eine fein bläulich getüpfelte Schwanzflosse.

Die Geschlechter sind nicht leicht zu unterscheiden. Männchen haben meist eine steilere Stirn und leicht ausgezogene Flossenstrahlen. Die Weibchen sind etwas kleiner.


Größe:

Sie erreichen eine Größe von ca. 20 cm, Weibchen bleiben etwas kleiner



Haltung/Pflege:

Haltung sollte in Gruppen von 5 bis 8 Tieren in größeren Aquarien ab mindestens 300 l erfolgen. Die Dekoration sollte aus Steinaufbauten, Wurzeln als Deckung und feinem Kies zum Graben und durchkauen bestehen. Auch größere Pflanzen, die gut verwurzelt sein sollten, können eingebracht werden. Ich verwende dafür größere Echinodorus-Pflanzen, wie z. B. Echinodorus grisebachii „Amazonicus“ oder schmalblättrige Echinodorus uruguayensis, die ich in größere Blumentöpfe pflanze und mit großen Kieseln abdecke. Auch auf Schieferplatten oder Wurzeln aufgebundene größere Anubias-Arten sind zur Gestaltung dafür gut geeignet.  An die Wasserwerte (Härte ca. 14 ° und pH-Wert um 7) werden keine besonderen Ansprüche gestellt. Die Temperatur ist auf 25 bis 27 °C eingestellt. Auch die Beleuchtung ist zweitrangig, sollte aber nicht zu hell sein. Eine Vergesellschaftung mit ruhigen und auch kleineren Fischen ist möglich.

Die Fütterung stellt auch kein Problem dar. Der Bodengrund wird ständig durchgekaut. Gefressen wird jegliches zu Boden sinkende Futter, wie Frostfutter und jegliches Granulat, wobei dieses einen Grünanteil enthalten kann.




Vermehrung:

Diese Art ist ein larvophiler Maulbrüter. Das Gelege wird meist auf einem flachen Stein oder Wurzel abgelegt. Das Ablaichen geschieht wie bei Offenbrütern. Es scheint Laichperioden zu geben. Denn sie laichen über mehrere Monate im Abstand von 2 bis 3 Wochen mehrmals hintereinander ab. Die leicht rötlichen Eier sind 1 bis 2 mm groß. Das Weibchen bewacht zwar das Gelege, aber nicht so intensiv, wie andere Arten. Nach 2 bis 3 Tagen erfolgt der Schlupf. Danach sollen die geschlüpften Larven sofort von dem Weibchen oder beiden Elterntieren ins Maul genommen werden, was aber noch nicht beobachtet werden konnte. Die Jungfische schwimmen nach 7 bis 9 Tagen frei. Dann kann mit kleinem Futter angefüttert werden. Die Elterntiere führen den Schwarm noch einige Tage und nehmen ihn während dieser Zeit nachts oder bei Gefahr ins Maul. Doch dann erlischt der Brutpflegetrieb sehr schnell. Bruten können Fressfeinden aber auch den eigenen Eltern zum Opfer fallen.


Bemerkungen:

Es handelt sich um eine anspruchslose und friedliche, aber auch sehr schöne und vom Verhalten interessante Art.


Literatur:

(1) Weidner, T. (2000): Südamerikanische Erdfresser. Cichlid Press – Verlag A.C.S. GmbH

(2) Stawikowski, R; Werner, U. (2004): Die Buntbarsche Amerikas, Band 3. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co Stuttgart

(3) Weidner, T. (2007): Oft verwechselt: Geopagus sp. „Rio Branco“. DCG-Informationen. H. 10, S. 221ff